- Hot Spot
- Họt|spot, der; -s, -s, Hot Spot, der; - -s, - -s […spɔt ; engl. hot spot, eigtl. = heiße Stelle, aus: hot = heiß u. spot = Stelle]:1. (Biol.) einzelne Stelle od. Bereich eines Gens, an dem bes. häufig Mutationen auftreten.2. (Geol.) hypothetisch begrenzte Schmelzregion im Erdmantel unterhalb der Lithosphäre.3. (EDV) grafisch od. farblich hervorgehobener Punkt od. Text auf einer Bildschirmseite, der einen ↑ Link markiert.
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Hot Spot2) Geologie: heißer Fleck, nach einer von dem kanadischen Geologen J. T. Wilson (1963) entwickelten Theorie ein über lange Zeit (durchschnittlich über 100 Mio. Jahre) ortsfester Aufschmelzungsbereich im Erdmantel unterhalb der Lithosphäre, von dem heißes, geschmolzenes und daher spezifisch leichteres Gestein zylindrisch-schlotartig (Plume, Manteldiapir; 100-150 km Durchmesser) zur Erdoberfläche aufdringt (Konvektionsstrom). Es bewirkt die erhöhte Temperatur des als Gleitschicht dienenden obersten Erdmantels (Asthenosphäre, Plattentektonik), fördert die Plattenbewegung, verstärkt die Erdkruste, beult sie vielfach auf und bewirkt an der Erdoberfläche vulkanische Tätigkeit, meist innerhalb von Platten, aber auch an Plattengrenzen (v. a. mittelozeanischer Rücken). Durch die Bewegung der über den stationären Hot Spots befindlichen Lithosphärenplatten entstehen im Laufe der Zeit lang gezogene Strukturen: festländische oder untermeerische Höhenrücken, Inselketten oder Reihen von untermeerischen Einzelbergen (u. a. Guyot); sie zeigen also die Bewegungsrichtung der Platten an. Bekanntestes Beispiel sind die Hawaii-Inseln, deren vulkanische Aktivität eine von Nordwesten nach Südosten fortschreitende zeitliche Aufeinanderfolge aufweist; zum selben System gehört der in nordwestlicher Fortsetzung der Inseln liegende, also ältere, untermeerische Imperatorrücken.
Universal-Lexikon. 2012.